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wie das gehirn sprache verarbeitet

Bis vor etwas mehr als 140 Jahren hatten die Wissenschaftler noch keine Ahnung,
wie unser Gehirn es schafft, Sprache zu verstehen und zu produzieren.

1861 berichtete der französische Neurologe Paul Broca von einem Patienten,
der nach einem Schlaganfall zwar noch einfache Sätze verstand,
selbst aber konnte er nicht mehr als eine einzige Silbe sagen: "tan".

Nach dem Tod des Patienten untersuchte Broca dessen Gehirn
und fand eine schwere Schädigung in der linken Hirnhälfte.
Er nahm an, dass dieses Areal des Gehirns für die Produktion
von Sprache zuständig ist.
Seitdem nennen die Wissenschaftler dieses Gebiet das "Broca-Areal".
Einige Jahre später entdeckte der Neurologe Carl Wernicke auf ganz ähnliche Weise
den Hirnabschnitt, der für das Verständnis von Sprache verantwortlich ist,
das so genannte "Wernicke-Areal".

Hirnforscher schauen ins Gehirn
Heute haben Wissenschaftler sehr viel detailliertere Vorstellungen
von der Funktionsweise unseres Gehirns.
Hirnforscher untersuchen mit modernsten Methoden,
wie das Gehirn tatsächlich Sprache versteht.
Sie beobachten das Gehirn, während es Wörter und Sätze registriert,
Sprachmelodie, Satzaufbau und Sinn entschlüsselt.

Im Verlauf der Untersuchungen werden die Versuchspersonen
mit verschiedenen Sätzen konfrontiert. Ein Teil dieser Sätze ist korrekt.
Andere enthalten entweder grammatische Fehler oder sind inhaltlich falsch.
Die Forscher beobachten je nach Satztyp eine unterschiedliche Aktivierung
bestimmter Hirnregionen.

Interessant ist, dass das Gehirn bei fehlerhaften Sätzen aktiver ist als bei korrekten.
So reagiert es auf einen grammatischen Fehler mit einer zusätzlichen Aktivierung
im seitlichen Bereich der linken Hirnhälfte, im so genannten Temporallappen.
Aber warum ist das Hirn bei fehlerhaften Sätzen aktiver?

Bei der Verarbeitung von Sprache greift das Gehirn
auf seine bisherigen Erfahrungen zurück und erwartet deshalb einen richtigen Satz.
Kommt dieser aber nicht, versucht das Hirn dem Satz dennoch eine ihm vertraute Struktur zu geben. Dabei wird es in der genannten Region aktiver.